Guido Global: Tschechen-Adel und Kabul-Besuch

Guido zuhause © Stefan BartyllaGuido zuhause © Stefan Bartylla

Und wieder hat Dr. Guido Westerwelle eine Amtswoche skandal- und rücktrittsfrei durch die Regierungsgeschäfte gebracht. Langsam kann einem diese Serie schon unheimlich werden. Aber auch die kommende Woche wartet mit Aufgaben, Hürden und Fettnäpfchen. Nach der OSZE-Nummer in Zentralasien, ist erst einmal Arbeit auf der Homebase in Berlin-Mitte angesagt. Karl zu Schwarzenberg, der Amtskollege aus der Tschechischen Republik steht am Montag auf der Matte.

Die 73-jährige Durchlaucht Fürst zu Schwarzenberg, Graf zu Sulz, gefürsteter Landgraf im Kleggau und Herzog zu Krummau aka Karl Johannes Nepomuk Josef Norbert Friedrich Antonius Wratislaw Mena Prinz zu Schwarzenberg ist laut Wirtschaftsmagazin Forbes rund 200 bis 300 Millionen Franken schwer, bezeichnet sich selbst als Mitteleuropäer mit Schweizer Pass und titelt im tschechischen Politalltag unter seinem Arbeitsnamen Karel Schwarzenberg – ganz schön vielnamig für eine einzige Durchlaucht, oder?

Da kann man als Deutscher Staatsbürger schon mächtig neidisch werden: Unser 48-jähriger Typ heißt Guido mit Vornamen, hat eine RA-Kanzlei in Bad Honnef, ist derzeit Rheinländer im Spreeraum – und zu seinem Arbeitsnamen im deutschen Politalltag möchten wir an dieser Stelle eher die schützende Decke des Schweigens hüllen……

Ab Dienstag in Kabul

Nach seinem montäglichen Nachhilfeunterricht im globalen Diplomatenverhalten startet unser Außen-Guido am Dienstag gen Kabul durch. In Afghanistan  geht es einmal mehr um die vollständige Übertragung der militärischen Kontrolle an die afghanische Armee bis zum Jahr 2014.
Während der Übergangsphase sollten dabei die internationalen Truppen weiter die Sicherheitslage verbessern und die afghanische Armee „ausbilden, ausrüsten und finanzieren”. Mehr als acht Jahre nach der Vertreibung der Taliban werden sich Vertreter von mehr als 40 Nationen zusammensetzen, um erstmals auf afghanischem Boden in ganz großer Runde über das Land zu reden.

Das war es dann aber auch schon für unseren globalen Guido an Terminen in der kommenden Woche. Und außer für den Fall, dass dem Herrn Dr. Westerwelle nicht doch noch irgendein innenpolitisch relevanter Einfall übermannt, den er in irgendein heimsprachiges Mikro zum Besten geben könnte, dürfte ihm auch die kommende Woche keine nennenswerten Amtsschwierigkeiten bereiten.

Aber er wäre ja nicht unser Herr Westerwelle, wenn ihm da nicht irgendwas Besonderes einfallen würde. Lassen wir uns da mal überraschen von unserer Durchlaucht…