Träumen in 17 Räumen

Die „Weisse Villa“ in Joachimsthal wird endlich wieder zum Leben erweckt! Temporäre Ausstellungen, Installationen und Events werden die alte Fabrikantenvilla (die dringend der Restaurierung bedarf) am Biorama Turm in Joachimsthal, prägen. An diesem bemerkenswerten Ort entsteht ein Treffpunkt für Menschen, die sich in einem ungewöhnlichen Ambiente für regionale, nationale und internationale Kultur begeistern lassen möchten. Beginn ist in diesem Spätsommer am 5. und 6. September, von 11 bis 18:00

17räume + !
Klangausstellung und Klangskulptur
Robert Curgenven (Aus)  / Anke Eckardt (DE)

„17räume“ generiert sich aus einer Gliederung der Weißen Villa. Es ist die Weiße Villa, verstanden als Manifestation von Wechselwirkungen – vom Betreten zur Bewegung im Raum, von der Inbesitznahme zum Bewohnen – jede Perspektive ergänzt die andere. Jeder Raum hat eine Signatur, eine Akustik und so kann das Gebäude als Relation von Einzelräumen verstanden werden. Und doch ist es als Ganzes mehr als das. Die Weiße Villa erscheint aus Zellen gebildet, die „17räume“ als räumliche und akustische Komposition zusammenbringt. Jede Resonanz birgt eine Interferenz: Ränder und Grenzwerte werden ausgelotet, architektonische und räumliche Orientierung wie Desorientierung wird spürbar. Wie in der Architektur haben Hohlräume und Gravitationen ihre Funktion, werden spielerisch erfahrbar und lösen sich ineinander auf.


Wenn Architektur „Raumkunst“ ist, dann ist die akustische Erkundung dieses Gebäudes, dieser 17 Räume, eher eine Dekonstruktion als eine Konstruktion – eine Neuerfindung ohne Hinzufügungen – mit der Intention, das Sichtbare und das Unsichtbare zusammen zu bringen. In einem Rückgriff vor die hierarchische Ordnung des Gebäudes geschieht die Bewegung von der Spitze zur Basis, entfaltet sich aus der atomaren Welt getrennter Räume zur molekularen Ebene und weiter bis hin zu einem Punkt, an dem Moleküle sich verbinden und ein wahrhaft organischer Prozess einsetzt. Dieses Wechselspiel, die Interferenz, erscheint als als Interaktion physischer Vibrationen – Licht und Klang, Helligkeit und Form – und öffnet resonierende Räume in vielfältigen Relationen vom Dach zum Keller, wo der Giebel als Ausgangspunkt erscheint aber das Darunterliegende nicht mehr das solide Fundament ist, das es zu sein scheint.

Rob Curgenven – www.recordedfields.net

Klangskulptur „!“ – von Anke Eckardt
Eine vertikale Bewegung, die nur im Kopf entstehen kann? Schon der Titel „!“ zeigt es. Mit der pneumatisch arbeitenden Klang- & Wasserskulptur „!“ gestaltet die Klangkünstlerin und Klanganthropologin Anke Eckardt ein synästhetisches Wahrnehmungsexperiment zur vertikalen Ebene des Raumes. Spielerisch, ironisch, politisch.

„!“ ist Teil des künstlerischen Forschungsprojektes „Vertical Hearing“.

Anke Eckhardt – www.ankeeckardt.com

5. und 6. September 2009 , 11:00 – 18:00 Uhr, Eintritt: 1 Euro

„Weisse Villa“ – BIORAMA-Projekt
Project Director: Sarah Phillips
Am Wasserturm, Töpferstrasse
D-16247 Joachimsthal
Tel.: 0 33361. 64 931
www.biorama-projekt.org