DSD fördert Mausoleum von Schloss Gadow in Lanz

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt 14.000 Euro für die Innenraumsanierung des Mausoleums im Schlosspark von Gadow in Lanz im Landkreis Prignitz zur Verfügung. Möglich wurde die Förderung nicht zuletzt dank der GlücksSpirale, deren Destinatär die Denkmalstiftung seit 1991 ist. Der Fördervertrag erreicht Amtsdirektor Harald Ziegeler in diesen Tagen.

Im Testament verfügte Grablege

Das Mausoleum liegt im Gadower Schlosspark. Es wurde 1816 für den verstorbenen k öniglich-preußischen Generalfeldmarschall Wichard Joachim Heinrich von Moellendorff (1724-1816) erbaut. Eine der schillerndsten Persönlichkeiten seiner Zeit am preußischen Hof und lange Zeit enger Freund und Vertrauter Friedrich des Großen hatte Moellendorf den Bau des Erbbegräbnisses an seinem heutigen Standort testamentarisch verfügt und dem Vormund seiner adoptierten Erben, Daniel Theodor von Wilamowitz, zur Aufgabe gemacht.

Das Bauwerk ist im Stile des revolutionären Klassizismus als tempelförmiger Grabbau mit vorgesetztem Portikus auf annähernd quadratischem Grundriss errichtet und misst 12 mal 12 Meter. Es ist an den Außenfassaden bis zur halben Höhe von einer gemauerten und verputzten Quaderung umzogen, die restlichen Flächen sind glatt verputzt. Das Dach ist mit Schiefer eingedeckt. Den Eingang bildet eine in Kalkstein gerahmte Tür, die sich auf „ägyptische“ Weise nach oben hin verjüngt. Die insgesamt sieben Fensteröffnungen sind als Halbkreisfenster mit Gitterfüllung gestaltet und ohne Rahmung ausgeführt. Die originale Eingangsgittertür wurde wie die Gitterfüllungen der Fenster während einer Sanierung 1995 ersetzt.

Der Innenraum gliedert sich zu einem tonnenüberwölbtem 6,5 Meter hohen und 6,5 Meter breiten Mittelschiff. Die Seitenwände werden jeweils zur rechten und zur linken Seite von fünf rundbogigen Nischen unterbrochen. In ihnen können in die dahinterliegenden Seitenschiffe Sarkophage eingeschoben werden. Die Seitenschiffe sind nur über die niedrigen Halbkreisnischen zugänglich und gehören somit zu dem nicht zu betretenden Teil des Mausoleums, in dem unsichtbare Chöre bei Feierlichkeiten Aufstellung nehmen konnten.

Das Mausoleum, ein kunsthistorisch sehr bedeutender Bau seiner Stilepoche, gehört zu den herausragenden klassizistischen Denkmalen der Prignitz und der Region Nordwestbrandenburg. Es soll zusammen mit dem Schloss und der Parkanlage künftig in das touristische Umfeld einbezogen und teils als Gedenkstätte museal genutzt werden. Das Mausoleum ist eines der über 590 Projekte, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Brandenburg fördern konnte.