Das 11. Gebot: „Du sollst nicht auf die Kacke hauen!”

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Hätte doch der Hans Harald Ehlert, bekennender Jaguar- und Maserati-Liebhaber, Cheffe von der Treberhilfe Berlin nur etwas früher einige Gänge runtergeschaltet. Nun ist die schöne Show vorbei. Porzellan zerdeppert, Maserati im Notverkauf, Aufpasser links, rechts, von oben und die Frau Senatorin Bluhm is not amused, sie fordert:

„Vollständige Transparenz durch die Treberhilfe
ist Gebot der Stunde!”

Dies teilte heute die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales mit: Konkrete Fragen und Forderungen stellt Berlins Sozialsenatorin Carola Bluhm an den Vorstand des Vereins der Treberhilfe Berlin e.V. im Zusammenhang mit dem nun in die verstärkte Kritik geratenen Geschäftsführer Harald Ehlert.

„Ich fordere, dass jetzt alles offengelegt wird. Zu viele Fragen sind bisher von Herrn Ehlert nicht oder nicht ausreichend beantwortet worden.

• Wie steht es um die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Treberhilfe?
• Werden sie ausreichend und nach Tarif bezahlt?
• Warum gibt es keine Beschäftigtenvertretung?
• Woraus erzielt die Treberhilfe Gewinne und was macht sie mit ihnen?

Was geschieht mit den Spenden?
Ich finde es richtig, dass die Treberhilfe Berlin aus dem Diakonischen Werk ausgeschlossen würde, wenn sie den jetzt schon von vielen Seiten gestellten Forderungen nach Transparenz ihrer Geschäfte nicht nachkäme.

Das Ansehen von sozialer und gemeinnütziger Arbeit wird sonst schwer beschädigt. Viele Vereine, Organisationen und Unternehmen leisten ohne Zweifel hervorragende soziale Arbeit für Berlin. Der von der Treberhilfe gezeigte Umgang mit Geldern, die eigentlich einem sozialen Zwecke dienen sollen, sind eine Ausnahmeerscheinung.

Deshalb ist hier Transparenz nicht nur ein Gebot der Stunde, sondern muss im Falle einer Verweigerung durch den Vorstand des Vereins der Treberhilfe e.V. sanktioniert werden.“

Soweit die Stellungnahme der Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales, Frau Carola Bluhm (Die Linke). Inzwischen hat auch das Diakonische Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz e.V. reagiert. In einer mit Harry Ehlert abgestimmten Erklärung (von einigen Kommentatoren auch als „freundliche Übernahme” bezeichnet) wurde de facto die Kontrolle über die Treberhilfe übernommen:

  • 1. Das ehemalige Maserati-Dienstfahrzeug der Treberhilfe wurde veräußert. Es wurde zu einem angemessenen Preis verkauft.
  • 2. Harald Ehlert hat sich entschieden aufgrund der jetzigen Situation die sozialunternehmerische Verantwortung für die gGmbH mit dem kaufmännischen Vorstand des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz e.V., Thomas Dane, vorläufig zu teilen.
  • 3. Harald Ehlert und Thomas Dane sind sich einig, dass kurzfristig für den Verbund Treberhilfe ein Aufsichtsrat eingerichtet wird.
  • 4. Nach dem Mitarbeitervertretungsgesetz der Diakonie in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Treberhilfe gGmbH jederzeit eine Mitarbeitervertretung zur Wahrnehmung Ihrer Interessen bilden.

Und, ratz, fatz –  einen honorigen Aufsichtsrat gibt es bei der Treberhilfe nun auch: Pressemitteilung

Maserati Harry überschreitet alle Grenzen
Die mannigfaltigen kreativen Aktivitäten des Hans-Harald Ehlert erstrecken sich inzwischen auch auf das benachbarte Bundesland Brandenburg, wo Herr Ehlert privat zweitwohnsitzmässig ansässig ist. Praktischerweise (vermutlich um Zeit in der Firmenlimousine zu sparen) unter dem Dach des Treberhilfe Tagungszentrums im idyllischen Caputh am Schwielowsee – der Gemeinde, in der schon Albert „Nobel” Einstein schöne Tage verlebte.

Treberhilfe – Ein Herz für Tiere
Synergetische Diversifizierung steht bei der Treberhilfe im Vordergrund. Nun möchte man sich nicht nur um obdachlose Jugendliche beiderlei Geschlechts bemühen, sondern auch um herrenlose Tiere, vornehmlich streunende Hunde.

Ein Hort für diese Kreaturen soll im brandenburgischen Ort Eiche entstehen, wobei jedoch noch heftiger Widerstand der Anwohner/Innen überwunden werden müsste. Die behördlichen Hürden konnten jedoch in erstaunlich kurzer Zeit überwunden werden, worüber sich nunmehr auch wieder die betroffenen Anwohner/Innen wunderten.

Update 13.03.2010 | Hans Harald Ehlert, der Boss der gemeinnützigen Treberhilfe Berlin gGmbH, der seinen Job als Geschäftsführer ruhen liess, ist nun zurückgetreten. Auch in der Landeshauptstadt Potsdam sind die Politiker/Innen nun endlich aufgewacht. Potsdam hat nach dem Maserati-Skandal um den Sozialträger Treberhilfe gemeinsame Pläne zum Bau eines Tierheims vorerst auf Eis gelegt. Innerhalb der nächsten vier Wochen sollen die Vorwürfe geklärt werden, bestätigte eine Sprecherin der Stadt am Freitag einen Bericht der «Potsdamer Neuesten Nachrichten». Dabei sei zu klären, inwieweit die Brandenburger Treberhilfe in die Affäre bei der Berliner Muttergesellschaft verstrickt sei. Daher wolle der Potsdamer Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) die fertigen Verträge vorerst nicht unterschreiben. «In der gegenwärtigen Situation ist das nicht zu verantworten», zitierte ihn die Sprecherin. Jann Jakobs erwägt eine Neuausschreibung des Projektes.

Auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Treberhilfe distanzierten sich inzwischen in aller Deutlichkeit von ihrem Cheffe. In einem offenen Brief forderten sie ihn auf, seine Ämter niederzulegen. „Wir sind nicht bereit, die weitere Diskreditierung unserer Arbeit zuzulassen”, heißt es in dem Schreiben, das 120 der 280 Mitarbeiter unterzeichneten. Ihr Anliegen sei es, die professionelle Arbeit der Treberhilfe, die sich um Obdachlose kümmert, fortzusetzen.

Der Paritätische Wohlfahrtverband hatte den Verein wegen „verbandsschädigenden Verhaltens“ bereits ausgeschlossen. Auch das Diakonische Werk leitete ein Ausschlussverfahren ein. „Wir stellen infrage, ob die Treberhilfe überhaupt noch ein gemeinnütziges Unternehmen ist und im Sinne der Satzung der Diakonie arbeitet“, so eine Diakonie-Sprecherin.

Am Freitag stellte die Senatsverwaltung für Soziales Strafanzeige gegen Ehlert wegen „Veruntreuung öffentlicher Mittel”. Dies teilte eine Sprecherin von Sozialsenatorin Carola Bluhm (Linke) mit.

4 Kommentare zu "Das 11. Gebot: „Du sollst nicht auf die Kacke hauen!”"

  1. Peter Mitscherling | 15. März 2010 um 20:49 |

    Hallo,
    … gab es da nicht einen immer noch funktionierenden Arbeitnehmerfunktionär, der mal eben „vergaß/übersah”, einen Südseeflug der Lufthansa zu begleichen? Es stellt sich die Frage, Herr Bsirske, was da so auf ihrem Konto los ist. Mal eben 24.000,-€ zu übersehen, olala! Der Herr Treberhilfe befindet sich doch in wahrlich recht guter Gesellschaft! Eine Sozialsenatorin, so ist zu hören, hat auch diesem „Verein” angehört und die Öffentlichkeit wartet nun gespannt, welche monatlichen Einkünfte da vergeben wurden.
    Peter Mitscherling

  2. Meine sehr verehrten Damen und Herren !
    Ich habe mit Herrn Ehlert in den 80ziger Jahren in einer Jugendeinrichtung gearbeitet und ihn als einen sehr dynamischen und erfolgreichen Heimleiter erlebt. Was wirft man ihm nun konkret vor, wovon der Vorstand und die Mitglieder nicht schon seit Jahren hätten wissen müssen? So ein gemeinnütziger Verein hat schließlich pflichtgemäße Mitgliederversammlungen, bei denen alle finanziellen Transaktionen offengelegt werden und der Vorstand gewählt oder bestätigt wird. Der Senat genehmigt alle diese Gelder und wird sicherlich über Einnahmen und Ausgaben in Kenntnis gesetzt. Das Problem scheint mir ein rein juristisches zu sein. Die Umwandlung von puren gemeinnützigen Vereinen in gemeinnützige GmbHs erlauben offenbar eine Besserstellung der Verantwortlichen, also eine Gleichstellung von Sozialmanagern und Wirtschaftsmanagern. Soweit bisher bekannt, hat Herr Ehlert kein Geld bei Seite geschafft und kein Vereinseigentum privat vereinnahmt, wie etwa Herr Zumwinkel. Es ist wie mit den Steuerschlupflöchern. Erst schafft man sie, um sich dann künstlich darüber aufzuregen, daß sie ausgenutzt werden. Ich glaube, man hat wiedereinmal in ein Wespennetz gestochen und alle Mitwisser schlagen kopflos um sich, um sich der Mitverantwortung zu entziehen.
    Ich gebe zu, daß mich das angebliche Gehalt von Herrn Ehlert auch erschrocken hat, aber wie bereits gesagt, kann man in einem gemeinnützigen Verein das nicht ohne Weiteres selber bestimmen und festlegen.Es schlägt zur Zeit zu diesem Thema die Stunde der Heuchler und Intriganten. Pfui Teufel.

    Mit freundlichen Grüßen

    Karl Schaplewski

  3. Schwein bleibt Schwein. Das Geschäft mit der Armut und mit Abhängigen kann nicht schön geredet werden. Protzen auf Kosten der Randgruppen spricht für eine tiefe Verachtung für die Gescheiterten.

  4. Diese Hetze auf jemanden, der einfach erfolgreich moderne Sozialpolitik und Sozielarbeit macht und meinethalben ein zu dickes Auto fährt, finde ich unaufrichtig und verkehrt. Jeder Gewrkschaftsboss fährt in der Luxuslimo durch die Gegend. Hans Harald, halte durch, die Medien werden sich bald auf irgendeinen anderen Mist stürzen und du bist der Beste , wenn auch mit zu großer Klappe.
    Stefan Heinen-Haffner Leipzig)

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